

AOK-Analyse: 40 Prozent aller Fehltage durch Langzeiterkrankungen verursacht
Rund 40 Prozent aller Fehltage werden durch Langzeiterkrankungen verursacht. Das ergab eine am Dienstag veröffentlichte Analyse von Versichertendaten durch das Wissenschaftliche Institut der AOK (Wido). Vor allem Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychische Erkrankungen sorgen demnach für lange Ausfallzeiten.
Obwohl sie nur 4,8 Prozent aller Krankschreibungen bei der AOK ausmachten, entfielen 12,5 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage im Jahr 2024 auf psychische Erkrankungen. Mit durchschnittlich 28,5 Arbeitsunfähigkeitstagen je Fall verursachten sie zudem die längsten Ausfallzeiten. Bei den Arbeitsausfällen von mehr als sechs Wochen lag ihr Anteil bei 8,1 Prozent.
Die meisten Arbeitsunfähigkeitstage verursachten im vergangenen Jahr Muskel-Skelett-Erkrankungen, die ebenfalls häufig mit längeren Ausfallzeiten verbunden waren. Allein auf diese Diagnosen waren 19,8 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage zurückzuführen. Der Anteil an Muskel-Skelett-Erkrankungen, die 2024 bei den AOK-Versicherten für einen mehr als sechs Wochen dauernden Arbeitsausfall sorgten, war mit 9,8 Prozent am höchsten.
Der häufigste Grund für Krankschreibungen waren demnach Atemwegserkrankungen, die im vergangenen Jahr für mehr als ein Viertel der Arbeitsunfähigkeitsfälle (27,9 Prozent) verantwortlich waren. Zugleich verursachten sie mit 5,9 Fehltagen pro Fall die kürzesten Ausfallzeiten.
Unterschiede gibt es auch bei den einzelnen Berufsgruppen. Die niedrigsten Krankenstände gibt es bei akademisch geprägten Berufsgruppen wie zum Beispiel in der Hochschullehre und -forschung, der Unternehmensberatung oder der Softwareentwicklung. Während Beschäftigte in der Hochschullehre und -forschung im Jahr 2024 im Durchschnitt nur 7,5 Tage krankgeschrieben waren, waren es bei den Berufen in der Ver- und Entsorgung mit 38,4 Ausfalltagen mehr als fünfmal so viel. Auch soziale Berufe etwa in der Altenpflege weisen hohe Krankenstände auf.
A.Thys--JdB