

Arbeitsvolumen in Deutschland geht erstmals seit der Corona-Pandemie zurück
Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden in Deutschland ist im vergangenen Jahr erstmals seit dem Corona-Jahr 2020 wieder gesunken. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) in Nürnberg am Dienstag mitteilte, ging das Arbeitsvolumen 2024 verglichen mit 2023 um 0,1 Prozent auf rund 61,4 Milliarden Stunden zurück. Dabei legte die Zahl der Beschäftigten leicht um 71.000 Menschen zu.
"Verluste bei Vollzeitjobs, weniger Überstunden, mehr Kurzarbeit, immer weniger Selbstständige – erstmals seit Corona ist das Arbeitsvolumen der Erwerbstätigen gesunken", erklärte IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber.
Im Schnitt arbeiteten die Erwerbstätigen 2024 rund 1332 Stunden pro Kopf, das waren 3,5 Stunden oder 0,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Beschäftigungsaufbau im Teilzeitbereich konnte den Rückgang zwar teilweise abfangen. Weil aber das Arbeitszeitvolumen der Selbstständigen zurückging, sank das Arbeitsvolumen insgesamt.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer leisteten zudem weniger Überstunden als 2023. Im Durchschnitt waren es 13,1 bezahlte (Vorjahr 13,2) und 15,1 unbezahlte Überstunden (Vorjahr 17,3).
Insgesamt knapp 46,1 Millionen Menschen waren laut IAB im vergangenen Jahr erwerbstätig. Während die Zahl der Vollzeitbeschäftigten leicht abnahm, gab es bei den Teilzeitbeschäftigten eine Zunahme von 1,2 Prozent. Zurückzuführen sei das vor allem auf einen Zuwachs in Branchen mit hohem Anteil an Teilzeit wie dem Gastgewerbe oder dem Bereich Erziehung und Unterricht. Die Zahl der Selbstständigen ging weiter deutlich um 1,9 Prozent auf 3,77 Millionen Menschen zurück.
W.Baert --JdB