Journal De Bruxelles - Weniger Preissteigerungen bei Lebensmitteln - Inflation im Januar bei 2,3 Prozent

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Weniger Preissteigerungen bei Lebensmitteln - Inflation im Januar bei 2,3 Prozent
Weniger Preissteigerungen bei Lebensmitteln - Inflation im Januar bei 2,3 Prozent / Foto: Ina FASSBENDER - AFP

Weniger Preissteigerungen bei Lebensmitteln - Inflation im Januar bei 2,3 Prozent

Insbesondere bei Lebensmitteln hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise im Januar deutlich verlangsamt. Die Gesamtinflationsrate im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat ging von 2,6 Prozent im Dezember auf 2,3 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Bei Lebensmitteln verringerte sich der Preisauftrieb demnach von 2,0 auf 0,8 Prozent.

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Im Dienstleistungsbereich war der Preisanstieg im Januar wie in den Vormonaten deutlich überdurchschnittlich und mit 4,0 Prozent maßgeblicher Treiber der Inflation. Ein wichtiger Faktor war die Preiserhöhung für das Deutschlandticket von 49 auf 58 Euro pro Monat.

Die Energiepreise gingen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,6 Prozent zurück. Obwohl der CO2-Preis zum Jahreswechsel angehoben worden war und auch die Spritkosten zuletzt wieder zulegten, fiel der durchschnittliche Preisabfall für Haushaltsenergie und Kraftstoff damit so stark aus wie im Dezember.

"Mit der Inflation geht es wieder in die richtige Richtung, wenn auch nicht alle Verbraucher davon gleichermaßen profitieren", erklärte die Konjunkturexperten der Förderbank KfW, Stephanie Schoenwald. Wegen des Deutschlandtickets und der gestiegenen Spritpreise würden etwa Pendler deutlich stärker belastet. In den kommenden Monaten gehe sie aber von einem weiteren Rückgang der Teuerungsrate aus.

"Trotz der positiven Entwicklung ist in den kommenden Monaten weiterhin mit einer Inflationsrate oberhalb von zwei Prozent zu rechnen", schränkte Christoph Swonke von der DZ Bank ein. So nehme der Lohndruck nur langsam ab. "Ein Damoklesschwert bleiben zudem mögliche US-Importzölle, die Gegenmaßnahmen der EU zur Folge haben könnten."

ING-Analyst Carsten Brzeski sprach von einer "willkommenen Überraschung sowohl für Verbraucher als auch die Europäische Zentralbank". Die EZB hatte am Donnerstag trotz zum Jahresende hin wieder gestiegener Inflationsraten in der Eurozone die Leitzinsen erneut gesenkt. Zumindest mit Blick auf Deutschland scheine sich die EZB-Einschätzung zu bestätigen, erklärte Brzeski.

Silke Tober, Geldpolitik-Expertin des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, sieht die Inflationsrate "in Deutschland und im Euroraum insgesamt auf der Zielgeraden". Die EZB strebt eine Teuerungsrate von 2,0 Prozent an. Tober forderte deshalb weitere Zinssenkungen, damit die deutsche Wirtschaft aus der Stagnation kommen könne.

O.Meyer--JdB