Deutscher Wetterdienst meldet wärmsten September seit Aufzeichnungsbeginn
Zu trocken und zu warm - so fällt die Bilanz des Deutschen Wetterdiensts (DWD) für den Monat September aus. Die Temperatur stieg unter ständigem Hochdruckeinfluss auf den bislang höchsten Wert seit Aufzeichnungsbeginn, wie der DWD am Freitag in Offenbach mitteilte. Demnach übertraf der diesjährige September sogar jüngere Rekorde der Jahre 2006 und 2016.
Laut Wetterdienst lag die Temperatur im Mittel bei 17,2 Grad Celsius und damit um 3,9 Grad über dem Wert der Referenzperiode 1961 bis 1990. Damit seien die bisherigen Rekorde aus den Septembermonaten 2006 und 2016 mit jeweils 16,9 Grad deutlich übertroffen worden.
Ausschlaggebend für den Rekord seien viele Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad gewesen. Zudem wies der September vor allem im norddeutschen Tiefland eine laut den Wetterexperten bemerkenswert hohe Anzahl von heißen Tagen über 30 Grad auf.
Am Nordrand der Mittelgebirge sei erstmals an sieben Tagen die 30-Grad-Marke gerissen worden. Am heißesten war es demnach am Oberrheingraben in Baden-Württemberg, wo am 12. September 33,3 Grad Celsius gemessen wurden.
Neben den heißen Temperaturen fiel demnach auch eine außergewöhnliche Trockenheit auf. Mit rund 32 Litern pro Quadratmeter ergab sich etwas mehr als die Hälfte des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990, in der rund 61 Liter pro Quadratmeter gemessen wurden.
In bestimmten Regionen habe es jedoch auch starke Niederschläge mit Unwettern gegeben. Die stärksten Niederschläge wurden demnach im Westen und entlang der Alpen beobachtet. Den höchsten Tagesniederschlag meldete Beckum-Vellern im Münsterland am 12. September mit 102,6 Litern pro Quadratmeter.
Mit rund 246 Stunden habe der Sonnenschein im September sein Soll von 150 Stunden um fast 65 Prozent übertroffen. Nur das Jahr 1959 war demnach mit 264 Stunden sonniger. Astronomisch bedingt maßen die Experten im Süden mit knapp 280 Stunden die längste Sonnenscheindauer. Im äußersten Norden fiel der Sonnenschein mit örtlich unter 200 Stunden am geringsten aus.
Der Leiter des Geschäftsbereichs Klima und Umwelt beim DWD, Tobias Fuchs, erklärte, die außergewöhnlichen Temperaturen im "diesjährigen Rekordseptember" in Deutschland seien ein weiterer Beleg für den Klimawandel.
M.F.Schmitz--JdB