Journal De Bruxelles - Zahl der Seehunde im Wattenmeer deutlich gesunken

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Zahl der Seehunde im Wattenmeer deutlich gesunken
Zahl der Seehunde im Wattenmeer deutlich gesunken / Foto: PATRIK STOLLARZ - AFP/Archiv

Zahl der Seehunde im Wattenmeer deutlich gesunken

Die Zahl der im Wattenmeer lebenden Seehunde ist deutlich gesunken. Bei der jährlichen Zählung wurden im Sommer insgesamt 23.652 Seehunde gesichtet – die niedrigste Zahl seit dem Jahr 2011, wie das Gemeinsame Wattenmeersekretariat in Wilhelmshaven am Dienstag mitteilte. Bei den während des Fellwechsels beobachteten Tieren gab es einen Rückgang um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, auch die Zahl der Jungtiere sank um 22 Prozent.

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Die Daten beziehen sich auf den Gesamtbestand im Wattenmeer der Nordsee, umfassen also Deutschland, Dänemark und die Niederlande. Nach Angaben der Experten ist die genaue Ursache für die sinkenden Zahlen unklar. Möglicherweise nähere sich der Bestand der Kapazitätsgrenze des Wattenmeers an und werde durch begrenzte Ressourcen wie zum Beispiel Nahrung eingeschränkt.

Die Zählungen sprächen dafür, "liegen aber deutlich unterhalb der Zahlen, die wir in einem solchen Szenario erwarten würden", erklärte Anders Galatius, Hauptautor des Berichts. Aus den Beobachtungen eines einzigen Jahres seien zudem keine eindeutigen Schlussfolgerungen möglich.

Jedes Jahr werden die Seehunde im Wattenmeer und auf Helgoland mit Hilfe von Luftaufnahmen gezählt. Die Erhebungen erfolgen während der Fortpflanzungszeit im Juni und der Zeit des Fellwechsels im August, wenn die Seehunde bei Ebbe häufiger auf den Sandbänken zu beobachten sind.

Im Juni wurden demnach 8514 Jungtiere im Wattenmeer gezählt - nach 10.903 im Jahr zuvor. Die Zahlen waren in allen Teilen des Wattenmeers rückläufig. Auch während des jährlichen Fellwechsels im August ging die Zahl der erfassten Seehunde in nahezu allen Gebieten zurück. Einzig in Dänemark wurde eine Verdopplung um 106 Prozent beobachtet.

Die Seehundpopulation im Wattenmeer der Nordsee war schon seit 2012 nur noch um etwa ein Prozent im Jahr gewachsen. Im vergangenen Jahr prognostizierten die Experten bereits, dass die jahrelange kontinuierliche Zunahme der Population zum Stillstand kommen werde. Seehunde sind neben Kegelrobben die größten Meeresräuber im Wattenmeer. Die Seehunde sind durch das Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer geschützt.

Y.Niessen--JdB