Journal De Bruxelles - Linke und Sozialverband Deutschland fordern Nachfolge für Neun-Euro-Ticket

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Linke und Sozialverband Deutschland fordern Nachfolge für Neun-Euro-Ticket
Linke und Sozialverband Deutschland fordern Nachfolge für Neun-Euro-Ticket / Foto: STEFANIE LOOS - AFP

Linke und Sozialverband Deutschland fordern Nachfolge für Neun-Euro-Ticket

Die Linke und der Sozialverband Deutschland haben eine preisgünstige Nachfolgeregelung für das bis Ende August befristete Neun-Euro-Ticket gefordert und als künftigen Ticket-Preis einen Euro pro Tag vorgeschlagen. Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Mittwoch, ein "Auslaufen ohne Anschlussmodell wäre fatal". "Das 9-Euro-Ticket ist bei allen Problemen eine erfolgreiche Maßnahme. Sie entlastet effektiv einen Großteil der Bürgerinnen und Bürger."

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Bartsch schlug vor, das Neun-Euro-Ticket dauerhaft durch ein Ein-Euro-Ticket zu ersetzen. "Ein Euro pro Tag oder 365 Euro im Jahr - mehr sollte der Nahverkehr für Bürgerinnen und Bürger nicht kosten." Eine solche Nachfolgeregelung wäre ein Instrument gegen die Auswirkungen der Inflation sowie für sozialen Zusammenhalt und Klimaschutz.

Ähnlich äußerte sich der Präsident des Sozialverbands Deutschland, Adolf Bauer. Er schlug in den Funke-Zeitungen ein "365-Euro-Jahresticket" vor. "Die Politik muss jetzt die Chance nutzen und langfristige Weichen für nachhaltige und bezahlbare Mobilität stellen, indem ÖPNV und Nahverkehr verbessert und für jeden bezahlbar werden."

Die Nachfrage nach dem Neun-Euro-Ticket habe gezeigt, wie groß das Nutzungspotenzial im öffentlichen Personennahverkehr sei, sagte Bauer weiter. "Diese Dynamik muss unbedingt genutzt werden, um ein dauerhaft vergünstigtes Angebot für ÖPNV-Tickets zu entwickeln."

Der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, mahnte aber zunächst Investitionen in den Schienenverkehr an. Wer günstigen Nahverkehr anbieten wolle, "sollte vorher erst das Schienennetz und den Bahnverkehr durch eine Qualitäts- und Kapazitätsoffensive auf eine stärkere Nachfrage ausbauen und vorbereiten", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Zudem müsse der Autoverkehr etwa über höhere Parkgebühren deutlich verteuert werden. "Nur über diesen Weg kann eine Verkehrswende und die Verlagerung von der Straße auf die Schiene gelingen", sagte Naumann.

Y.Callens--JdB