Journal De Bruxelles - Jetstreams mit 33.000 Stundenkilometern: Windrekord auf Exoplanet WASP-127b gemessen

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Jetstreams mit 33.000 Stundenkilometern: Windrekord auf Exoplanet WASP-127b gemessen
Jetstreams mit 33.000 Stundenkilometern: Windrekord auf Exoplanet WASP-127b gemessen / Foto: Martin BERNETTI - AFP/Archiv

Jetstreams mit 33.000 Stundenkilometern: Windrekord auf Exoplanet WASP-127b gemessen

Forschende haben auf einem mehr als 500 Lichtjahre von der Erde entfernten Exoplaneten einen neuen Rekord für Jetstreamwinde im Überschallbereich gemessen. Am Äquator des Gasriesen WASP-127b registrierten sie mit Hilfe des Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte in Chile Lustströme mit fast 33.0000 Stundenkilometern, wie das Max-Planck-Institut für Astronomie und die Europäische Südsternwarte am Dienstag in Heidelberg und München mitteilten.

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Es handelt sich demnach um die schnellsten derartigen Winde, die jemals auf einem Planeten gemessen wurde. Jetstreams sind Luftströme, die in größeren Höhen in der Atmosphäre zirkulieren. Es gibt sie auch auf der Erde, dort erreichen sie laut Wissenschaftlern aber maximal Geschwindigkeiten von etwa 500 bis 700 Stundenkilometern. Der schnellste Jetstream im Sonnensystem wurde mit etwa 1800 Stundenkilometern auf dem Planten Neptun beobachtet.

"Das ist etwas, das wir noch nie zuvor gesehen haben", betonte die Expertin Lisa Hartmann von der Universität Göttingen, Hauptautorin der jetzt in der Fachzeitschrift "Astronomy & Astrophysics" erschienenen Untersuchung, mit Blick auf die Geschwindigkeiten des Jetstream auf WASP-127b. Dieser bewege sich fast sechsmal schneller, als der Planet selbst um seine Achse rotiere.

WASP-127b ist ein Gasriese. Er ist nach Angaben der Forscher etwas größer als der Jupiter im Sonnensystem, hat aber nur ein Bruchteil seiner Masse. Mit den Instrumenten des VLT gelang der Nachweis von Wasserdampf- und Kohlenmonoxidmolekülen in dessen Atmosphäre. Sie konnten auch das Tempo bestimmen, mit dem sich diese Moleküle um den Äquator des Planeten bewegen.

Laut beteiligten Wissenschaftlern bietet die Studie "einzigartige Einblicke in die Witterungsbedingungen einer fernen Welt". Sie brachte demnach auch leichte Temperaturunterschiede zwischen der Morgen- und der Abendseite von WASP-127b zu Tage. Offensichtlich zeige der Exoplanet komplexe Wettermuster ähnlich denen auf der Erde. Dies sei ein Beispiel dafür, dass die Forschung zu Exoplaneten derzeit rasch voranschreite. Sogenannte Exoplaneten sind Planeten, die weiter entfernte Sterne außerhalb des Sonnensystems umkreisen.

S.Vandenberghe--JdB