

EM-Rekordprämie: 120.000 Euro für den Frauen-Titel
Den deutschen Fußballerinnen winkt bei der bevorstehenden EM eine Rekordprämie. Sollte sich der achtmalige Europameister den Titel in der Schweiz (2. bis 27. Juli) sichern, erhält jede Spielerin 120.000 Euro - doppelt so viel wie bei der EURO vor drei Jahren. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag bekannt. Der Mannschaftsrat und der Verband haben sich zudem auf eine leistungsbezogene Prämienregelung verständigt. Demnach fließt Geld ab dem Erreichen der K.o.-Runde.
Für den Viertelfinaleinzug würde jede Spielerin bis zu 45.000 Euro bekommen. Das Erreichen des Halbfinals wird mit 65.000 Euro belohnt, die Finalteilnahme mit 90.000 Euro. Damit ist der Einzug ins Endspiel dreimal so viel Wert wie 2022. Damals erhielt jede Spielerin 30.000 Euro für den Vize-Titel. Von "Equal Pay" kann dennoch keine Rede sein: Bei der zurückliegenden Männer-EM lag die DFB-Titelprämie wie bei der WM zuvor bei 400.000 Euro.
"Die Entwicklung des Frauenfußballs auf allen Ebenen genießt beim DFB höchste Priorität. Wir brauchen eine nachhaltige Entwicklung der Strukturen und Bedingungen", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf: "Und wir brauchen auch mehr Leistungsanreize im Frauenfußball. Die im Vergleich zur vergangenen EM nun verdoppelte Siegprämie ist daher ein wichtiges Zeichen."
Die Prämienregelung konnte nicht komplett frei verhandelt werden, sondern war an Vorgaben der Europäischen Fußball-Union (UEFA) gebunden. Bei der EURO wird ein Rekordpreisgeld von 41 Millionen Euro ausgeschüttet. Laut UEFA müssen erstmals 30 bis 40 Prozent der Einnahmen der 16 teilnehmenden Nationalverbände garantiert an die Spielerinnen gehen. Das maximale Gesamtpreisgeld für die Europameisterinnen beträgt rund fünf Millionen Euro.
DFB-Verhandlungsführerin Nia Künzer zeigte sich zufrieden mit der Vereinbarung. "Es war ein sehr konstruktiver und angenehmer Austausch mit dem Mannschaftsrat, in dem wir schnell zu einem Konsens gekommen sind", sagte die Sportdirektorin: "Es ist das richtige Signal, dass der Leistungsgedanke im Vordergrund steht."
Ähnlich äußerte sich Giulia Gwinn für die Mannschaft. "Für uns als Nationalteam steht der sportliche Erfolg an oberster Stelle. Deswegen war für uns auch schnell klar, dass wir uns auf eine leistungsbezogene Prämienregelung einigen", sagte die Kapitänin: "Gemeinsam mit dem DFB haben wir nun eine gute Lösung gefunden, mit der wir zufrieden sind."
Die Rekord-Europameisterinnen treffen bei der Endrunde im Sommer in der Gruppe C auf Polen (4. Juli), Dänemark (8. Juli) und Schweden (12. Juli).
Y.Simon--JdB