

Nach Rydzeks Doppelsieg: Carl sichert Platz zwei im Weltcup
Zwei Siege binnen 18 Stunden für Coletta Rydzek und ein historischer zweiter Platz für Victoria Carl: Die deutschen Skilangläuferinnen haben sich mit einem traumhaften Wochenende aus der Weltcupsaison verabschiedet. Nachdem Rydzek am Samstag im finnischen Lahti auch im Teamsprint mit Laura Gimmler triumphiert hatte, machte Olympiasiegerin Carl am Sonntag den ersten Podestplatz einer deutschen Läuferin im Gesamtweltcup perfekt.
Im abschließenden Klassik-Marathon über 50 km kam Carl beim womöglichen letzten Weltcupsieg von Norwegens Loipen-Königin Therese Johaug auf Rang acht und sicherte sich damit Platz zwei in der Saisonwertung hinter der US-Amerikanerin Jessie Diggins. Rund 47.900 Euro Prämie kassierte die Thüringerin, die zudem Dritte im Distanz-Weltcup wurde, dafür. Bislang waren zwei vierte Plätze von Evi Sachenbacher-Stehle (2003/04 und 2005/06) die besten deutschen Frauen-Platzierungen im Gesamtweltcup gewesen.
Die 36 Jahre alte Johaug beendete nach 2:14:40,7 Stunden mit ihrem 89. Weltcupsieg ihre Comeback-Saison. Ob die 14-malige Weltmeisterin damit wirklich in den Ruhestand zurückkehrt, ließ sie offen. Zweite wurde mit 1:03,3 Minuten Rückstand Johaugs Landsfrau Astrid Oyre Slind. Katharina Hennig wurde als starke Fünfte beste Deutsche - allerdings fast viereinhalb Minuten hinter Johaug. Carl lag 6:18 Minuten zurück.
In Lahti hatte zuvor die Familie Rydzek wieder einmal zugeschlagen: Kombinierer Johannes Rydzek gewann dort bei der WM 2017 viermal Gold in vier Rennen, nun ließ seine Schwester Coletta ihrem überraschenden ersten Weltcupsieg im Sprint am Freitag den nächsten Coup folgen - im Oberstdorfer Duett mit Gimmler vor den Schwedinnen Johanna Hagström und Maja Dahlqvist.
"Es ist unglaublich, was hier passiert. Vergangene Nacht habe ich nicht viel Schlaf bekommen", sagte Rydzek. Gimmler meinte: "Das ist mein erster Weltcupsieg. Also, vielen Dank, Coletta."
Vor Lahti war der Deutsche Skiverband (DSV) noch ohne Saisonsieg im Langlauf gewesen. Es war zudem der erste deutsche Teamsprint-Sieg im Weltcup seit 2010, damals setzten sich Sachenbacher-Stehle und Steffi Böhler in Rybinsk durch. 2022 holten Carl und Hennig sensationell Teamsprint-Gold bei Olympia in Peking.
J.M.Gillet--JdB