Journal De Bruxelles - Trainerin Boorman: "Ich will diesen Turnerinnen helfen"

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Trainerin Boorman: "Ich will diesen Turnerinnen helfen"
Trainerin Boorman: "Ich will diesen Turnerinnen helfen" / Foto: MADDIE MEYER - SID

Trainerin Boorman: "Ich will diesen Turnerinnen helfen"

Spitzentrainerin Aimee Boorman geht ihre brisante Aufgabe am Bundesstützpunkt in Stuttgart trotz des Missbrauchsskandals im deutschen Turnen unbefangen an. "Ich weiß nichts darüber, was hier passiert ist. Ich bin hier, um diese jungen Frauen als Coach vorzubereiten", sagte die langjährige Trainerin von US-Superstar Simone Biles bei ihrer Vorstellung am Mittwoch.

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Der schwäbische Turnerbund (STB) hatte die Anstellung der Amerikanerin Ende Februar bekannt gegeben. Die 51-Jährige soll in Stuttgart unter anderem Spitzenathletin Helen Kevric (16) auf die Heim-EM in Leipzig Ende Mai vorbereiten. "Meine Rolle ist, einfach ich selbst zu sein. Ich will diesen Turnerinnen helfen, in der Wettkampfsaison bereit zu sein", sagte sie.

Boorman tritt die Nachfolge von zwei entlassenen Übungsleitern in Stuttgart an. Kurz vor dem Jahreswechsel hatten mehrere zumeist zurückgetretene Auswahl-Turnerinnen schwerwiegende Vorwürfe gegen die Arbeit am Bundesstützpunkt erhoben, unter anderem beklagten sie "systematischen körperlichen und mentalen Missbrauch". Der Deutsche Turner-Bund (DTB) stellte daraufhin die Trainer frei und beauftragte eine Frankfurter Kanzlei mit einer Untersuchung, die noch läuft.

"Die Athletinnen hatten zuletzt Umstände, die ihnen nicht das beste Training ermöglicht haben. Ich wollte sie erstmal kennenlernen und sehen, wo sie stehen und wie ich sie besser machen kann", führte Boorman in Bezug auf den Missbrauchsskandal aus.

Boorman hatte von 2005 bis 2016 US-Superstar Biles persönlich betreut und zu historischen Erfolgen geführt. Unter anderem bei Olympia 2016 war sie zudem als Cheftrainerin für das US-Team verantwortlich. In Stuttgart ist sie zunächst für fünf Monate für die Trainingsgruppe um Kevric und Marlene Gotthardt als Honorar-Coach verantwortlich.

Ihre neuen Schützlinge seien zu Beginn "vielleicht ein bisschen beklommen" gewesen, "weil sie mich nur als diese Trainerin mit dem großen Namen kannten, die Simone Biles gecoacht hat", erklärte Boorman: "Für sie war ich ein Superstar, deshalb waren sie etwas schüchtern, aber inzwischen lernen wir uns besser kennen. Diese Beziehung ist wichtig für mich, und ich will, dass sie merken, dass ich nur eine normale Person bin."

O.Meyer--JdB