

Riiber macht vorzeitig Schluss: Geiger holt Gesamtweltcup
Kombinierer Vinzenz Geiger hat unverhofft seinen ersten Triumph im Gesamtweltcup praktisch sicher. Sein großer norwegischer Rivale Jarl Riiber gab am Sonntag bei seinem Heimrennen in Oslo kurz vor dem Langlauf bekannt, sein Karriereende vorzuziehen und auf die letzten Weltcups in Lahti zu verzichten - obwohl er bis dahin in der Gesamtwertung führte.
Der Weg für Geiger ist damit frei, falls Riiber sich nicht noch umentscheidet. Kein anderer Kombinierer kann noch am deutschen Olympiasieger vorbeiziehen.
Geiger wurde am Sonntag beim ersten Weltcupsieg des Finnen Ilkka Herola Zweiter und übernahm damit das Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters. Das erste Rennen am Samstag hatte der Oberstdorfer vor Riiber gewonnen und damit erfolgreich Revanche für die WM in Trondheim genommen. Dort hatte Geiger zweimal Bronze im Einzel geholt, Riiber beide Rennen gewonnen.
"Ich bin einfach furchtbar müde", sagte der 27 Jahre alte Riiber am Sonntag zu seinem plötzlichen Entschluss. Der Rekordweltmeister hatte im Januar aus gesundheitlichen und familiären Gründen sein Karriereende mit Ablauf der Saison angekündigt. Zur Heim-WM brachte er sich noch einmal in Topform.
Riiber war am Sonntag in einem von heftigen Winden geprägten Springen nicht über Platz 21 hinausgekommen. Danach entschied er sich kurzfristig, nicht mehr auf eine Aufholjagd sondern vor heimischem Publikum auf eine lange Ehrenrunde zu gehen. Unter riesigem Applaus lief er als 45. ins Ziel am Holmenkollen, wo er acht Weltcups gewonnen hatte.
Riiber hätte als erster Kombinierer zum sechsten Mal die Gesamtwertung gewonnen, für Geiger wäre es die erste Kristallkugel. Bislang haben Hermann Weinbuch, Ronny Ackermann (3) und Eric Frenzel (5) für deutsche Erfolge im Gesamtweltcup gesorgt. An diesem so erfolgreichen Wochenende von Oslo hatte sich am Samstag zudem Nathalie Armbruster als erste Deutsche den Gesamtsieg gesichert.
K.Laurent--JdB