Journal De Bruxelles - Tournee: "Deutsch-Österreicher" Kuttin drückt doppelt Daumen

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Tournee: "Deutsch-Österreicher" Kuttin drückt doppelt Daumen
Tournee: "Deutsch-Österreicher" Kuttin drückt doppelt Daumen / Foto: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler - IMAGO/EIBNER/SID

Tournee: "Deutsch-Österreicher" Kuttin drückt doppelt Daumen

Bei der Vierschanzentournee schlagen zwei Herzen in Heinz Kuttins Brust: Als Österreichs Nationaltrainer hatte er 2015 den jungen Stefan Kraft zum bislang letzten Tournee-Titel für die Austria-Adler geführt, mittlerweile ist Kuttin sehr erfolgreich als Frauen-Bundestrainer für den deutschen Verband tätig. Den Kampf um den Goldadler zwischen den Österreichern um Auftaktsieger Kraft und Deutschlands Hoffnung Pius Paschke verfolgt Kuttin daher mit gemischten Gefühlen.

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"Grundsätzlich arbeite ich für den Deutschen Skiverband. Und da freut es mich natürlich, wenn das deutsche Team gut springt", sagte der 53-Jährige am Rande der zweiten Tournee-Station in Garmisch-Partenkirchen dem Sport-Informations-Dienst: "Aber natürlich bin ich Österreicher, war vier Jahre lang Nationaltrainer und habe auch mit diesen Athleten viel miterlebt. Da ich es aber ohnehin nicht beeinflussen kann, freue ich mich, wenn beide Nationen gut sind."

Nach dem ersten Tournee-Springen liegt Kuttins Heimatland im Länder-Vergleich deutlich vorne, Kraft führt vor Jan Hörl und Daniel Tschofenig - Hörl und Tschofenig hatten erst nach Kuttins Abschied vom ÖSV 2018 im Weltcup debütiert. Auf Platz acht liegt in Michael Hayböck ein zweiter früherer Kuttin-Schützling. Paschke ist als bester Deutscher Vierter, Karl Geiger liegt punktgleich mit Hayböck auf Rang acht.

"Die Sprünge der Österreicher waren in Oberstdorf nicht perfekt, nicht optimal. Aber wenn du mit einem solchen Selbstvertrauen und Teamspirit wie im Moment arbeitest, dann werden kleine Fehler schnell verziehen", sagte Kuttin: "Wenn Pius fehlerfrei bleibt, dann ist er aber auch ganz vorne dabei. Ich denke, es wird noch eine ganz spannende Tournee werden."

Sportlich verbindet Kuttin mit dem deutschen Bundestrainer Stefan Horngacher mehr als mit ÖSV-Chefcoach Andreas Widhölzl - beides sind seine Landsleute. Zusammen mit Horngacher holte Kuttin bei der WM 1991 Team-Gold. Horngacher und Widhölzl gewannen Team-Bronze bei Olympia 1998 und der WM 1999. Als Trio waren die drei einstigen Weltklasse-Springer bei keinem wichtigen Team-Springen gemeinsam am Start.

Die Tournee verfolgt Kuttin allerdings nur "nebenbei": Mit seinen deutschen Topspringerinnen Katharina Schmid und Selina Freitag kämpft er um den Sieg bei der parallel laufenden Two Nights Tour in Garmisch-Partenkirchen (Dienstag) und Oberstdorf (Mittwoch).

E.Carlier--JdB