"Extrem viel eingeprasselt": Pause für Drewes nach Kopftreffer
Nach dem Feuerzeug-Wurf und einer Trainingspause wird Torhüter Patrick Drewes am Wochenende beim VfL Bochum wohl wieder zwischen den Pfosten stehen. Körperlich sei der Keeper, der am Samstag von einem Feuerzeug aus dem Fanblock von Union Berlin am Kopf getroffen wurde, "okay", es sei aber "in den vergangenen drei Tagen extrem viel auf ihn eingeprasselt. So sehr stand er noch nie im Mittelpunkt", sagte VfL-Trainer Dieter Hecking der Bild-Zeitung.
Es habe zwar auch "viel Zuspruch" gegeben, "aber es macht natürlich auch etwas mit einem, wenn man plötzlich als Schauspieler bezichtigt wird", ergänzte der Coach des Tabellenletzten. "Das haben wir gespürt, deswegen meinten wir: Komm erst einmal zu dir selbst." Allgemein finde er, dass es niemandem zustehe, "sich ein Urteil zu erlauben".
Drewes hatte nach dem Treffer nicht weitergespielt und im Anschluss über Unwohlsein, Übelkeit und Kopfschmerzen geklagt. Am Donnerstag soll er wieder ins Teamtraining einsteigen, im Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Heidenheim am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) wird der 31-Jährige laut Hecking zu "99 Prozent" wieder spielen.
"Klar kann es passieren, dass Patti zukünftig während eines Spiels an den Vorfall erinnert wird und dadurch gegebenenfalls abgelenkt ist – was ich natürlich nicht hoffe", sagte Hecking: "Aber einen Springreiter setzt man auch schnell wieder aufs Pferd, wenn er gefallen ist, um wieder in den normalen Rhythmus zu kommen."
Bochum hatte am Montag fristgerecht Einspruch gegen die Wertung des Spiels in Berlin (1:1) eingelegt. Über den Einspruch muss nun das DFB-Sportgericht entscheiden. In einem ersten Schritt werden Stellungnahmen der Beteiligten angefordert.
Y.Niessen--JdB