Melbourne: Überraschungs-Läufe von Cornet und Kanepi beendet
Die erstaunlichen Läufe der 36 Jahre alten Kaia Kanepi und der Französin Alize Cornet haben im Viertelfinale der Australian Open ihr Ende gefunden. Die routinierte Estin Kanepi, die in der ersten Runde die deutsche Nummer eins Angelique Kerber ausgeschaltet hatte und in der Tennis-Weltrangliste nur auf Platz 115 klassiert ist, verlor am Mittwoch 6:4, 6:7 (2:7), 3:6 gegen die frühere French-Open-Siegerin Iga Swiatek (Polen) und ließ dabei viele Chancen aus.
Im Halbfinale am Donnerstag trifft Swiatek auf Danielle Collins, die Cornets stärkstem Grand-Slam-Auftritt ein Ende setzte. Die US-Amerikanerin siegte 7:5, 6:1 und steht zum zweiten Mal bei einem Major-Turnier unter den besten vier Spielerinnen. 2019 war ihr das bereits ebenfalls in Melbourne gelungen, damals verpasste sie gegen Petra Kvitova den Finaleinzug.
Die Weltranglisten-30. Collins ist die zweite Amerikanerin in der Vorschlussrunde der Australian Open. Im anderen Halbfinale fordert ihre Landsfrau Madison Keys die Topfavoritin und Nummer eins Ashleigh Barty (Australien) heraus.
"Es ist ein unglaubliches Gefühl, vor allem nach einigen gesundheitlichen Herausforderungen, die ich hatte", sagte die 28-jährige Collins. Im vergangenen April hatte sie sich aufgrund großer Schmerzen einer Endometriose-Operation unterziehen müssen, bei der ihr "eine Zyste in der Größe eines Tennisballs" aus den Eierstöcken entfernt worden sei. Der Eingriff zog eine zweimonatige Pause nach sich.
Die ungesetzte Cornet, Nummer 61 der Welt, hatte in Melbourne bei ihrer 63. Teilnahme an einem Grand-Slam-Turnier erstmals das Viertelfinale erreicht. Auf ihrem Weg dorthin hatte die 32-Jährige die mehrmaligen Grand-Slam-Siegerinnen Simona Halep (Rumänien) und Garbine Muguruza (Spanien) ausgeschaltet.
Kanepi hatte es durch ihren Lauf in Melbourne geschafft, bei allen vier Grand-Slam-Turnieren das Viertelfinale zu erreichen - der nächste Schritt gelang ihr aber noch nie. Durch ihren ersten Viertelfinaleinzug bei den Australian Open wird sie aber nach dem Turnier wieder unter den besten 65 Spielerinnen der Welt stehen.
P.Mathieu--JdB