"Als Fahrer will man fahren": Formel-1-Piloten wollen auch mit Corona starten
Sebastian Vettels Corona-Infektion hat in der Formel 1 eine Diskussion um die Sicherheitsmaßnahmen ausgelöst - ein Großteil der Fahrer würde gerne auch nach einem positiven Test die Möglichkeit haben, an Rennen teilzunehmen. Voraussetzung sei ein weitgehend symptomloser Verlauf. Am Freitag äußerten sich in Bahrain unter anderem Weltmeister Max Verstappen, sein Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez und Ferrari-Pilot Carlos Sainz in diese Richtung.
"Als Fahrer will man fahren", sagte Verstappen, der auf den potenziell großen Einfluss auf die Weltmeisterschaft verwies. "Ich finde, man sollte es den Fahrern überlassen", fügte Perez an, "wir sind früher auch angeschlagen ins Auto gestiegen."
Motorsport, so die These, biete auch Infizierten die Möglichkeit, trotz Teilnahme niemanden anzustecken. "Wenn es einen Sport gibt, bei dem man das Virus nicht zwangsläufig weitergibt, dann ist es die Formel 1", sagte Sainz: "Du kannst alle Meetings virtuell machen, dann kommst du mit Maske und Helm zur Session, steigst ins Auto und fährst."
Er wolle "kein Rennen verpassen, wenn es mir gut geht", so der Spanier: "Wenn ich Symptome habe, bin ich selbst der Erste, der sich abmeldet."
Vettel verpasst den Saisonauftakt in Bahrain (Sonntag, 16.00 Uhr MEZ/Sky), am Donnerstag war er positiv getestet worden. Dem 34-Jährigen geht es nach eigener Aussage "den Umständen entsprechend gut", er wird bei Aston Martin durch Nico Hülkenberg ersetzt.
Mick Schumacher indes sprach sich gegen die Idee einer Grand-Prix-Teilnahme mit positivem Test aus. "Corona ist immer noch da, und es gibt Menschen, die ein höheres Risiko haben als andere", sagte er: "Ich möchte nicht derjenige sein, der das Virus weitergibt."
Daniel Ricciardo hatte unmittelbar vor dem Saisonstart eine Infektion durchgemacht und dadurch Teile der Tests verpasst. "Mir ging es ziemlich schlecht, ich hätte Probleme gehabt, ein Formel-1-Auto zu steuern", sagte der McLaren-Pilot.
W.Lievens--JdB