Journal De Bruxelles - Fecht-Eklat: IOC fordert Sportverbände zu "Sensibilität" auf

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Fecht-Eklat: IOC fordert Sportverbände zu "Sensibilität" auf
Fecht-Eklat: IOC fordert Sportverbände zu "Sensibilität" auf / Foto: ANDREAS SOLARO - SID

Fecht-Eklat: IOC fordert Sportverbände zu "Sensibilität" auf

Das Internationale Olympische Komitee hat sich in die Fechtdebatte um den verweigerten Handschlag und die anschließende WM-Disqualifikation der Ukrainerin Olha Charlan eingeschaltet. Das IOC fordere die internationalen Sportverbände auf, sensibel mit Aufeinandertreffen zwischen Athletinnen und Athleten aus der Ukraine und Russland umzugehen, teilte ein Sprecher mit.

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Gold-Kandidatin Charlan hatte nach ihrem 15:7-Sieg über die Russin Anna Smirnowa den im Fechten verpflichtenden Handschlag ausgelassen und war daraufhin aus dem Wettbewerb genommen worden. Smirnowa weigerte sich 45 Minuten lang, die Fechtbahn zu verlassen und saß dort auf einem Stuhl.

Das Gefecht zwischen Charlan und Smirnowa war außerhalb des Tennis der erste sportliche Wettbewerb zwischen der Ukraine und Russland seit Beginn des Krieges. Im Tennis ist es mittlerweile üblich, dass Ukrainerinnen ihren russischen und belarussischen Kontrahentinnen den öffentlichen Handschlag nach den Matches verweigern.

Bei der WM in Mailand dürfen Fechterinnen und Fechter aus Russland und Belarus in den Einzelwettbewerben als neutrale Athleten starten. Die ukrainische Regierung hatte ihren Sportlern als Reaktion auf den Krieg zunächst untersagt, gegen Russen oder Belarussen anzutreten. Am Mittwoch wurde diese Vorgabe jedoch geändert, nun sind nur noch Kämpfe gegen Sportler untersagt, "die die Russische Föderation oder die Republik Belarus repräsentieren".

Das IOC wertet dies als Beleg dafür, dass es bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris keinen Boykott der Ukraine geben wird, auch wenn Russen und Belarussen zugelassen werden.

"Die Entscheidung ermöglicht es ukrainischen Athleten, an internationalen Wettkämpfen und der Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris teilzunehmen", teilte das IOC mit: "Wir freuen uns, dass ihnen diese Möglichkeit gegeben wird, sind uns aber gleichzeitig der schweren inneren Konflikte bewusst, die sie angesichts der Aggression gegen ihr Land haben dürften."

E.Janssens--JdB