Journal De Bruxelles - Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Silverstone

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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Silverstone
Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Silverstone / Foto: BEN STANSALL - SID

Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Silverstone

MAX VERSTAPPEN: Ja, der Max. Eigentlich könnten sie ihm seinen dritten WM-Titel jetzt schon überreichen und ihn in den noch ausstehenden zwölf Rennen außer Konkurrenz mitfahren lassen, damit vielleicht mal ein anderer gewinnt. Die beiden McLaren-Jungs Lando Norris und Oscar Piastri machten in Silverstone zwar einen tollen Job, aber irgendwie entsteht immer das Gefühl, dass Verstappen jederzeit mindestens einen Zahn zulegen kann. Der Mann ist übrigens erst 25 und kann in den kommenden Jahren alle, wirklich alle Rekorde der Formel 1 pulverisieren. Wenn er die Lust behält.

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MCLAREN: Das war nicht schlecht. Mehr noch, es war erfrischend, spannend, erfreulich und richtig gut, was diese beiden jungen Fahrer in Silverstone auf den Asphalt zauberten. Lando Norris hielt Rekordweltmeister Lewis Hamilton in der Schlussphase des Rennens spektakulär in Schach, und Rookie Oscar Piastri machte keinen Hehl daraus, wie enttäuscht er über Platz vier war und dass er Hamilton gerne noch gepackt hätte. Fahrer wie Norris, 23 Jahre alt, und der ein Jahr jüngere Piastri können der Formel 1 in Zukunft ein ganz neues Gesicht geben.

MERCEDES: Es reicht immer wieder für vorne, aber eben immer noch nicht für ganz vorne. Lewis Hamilton, mit sieben WM-Titeln und 103 Grand-Prix-Siegen eine feste Größe in der Historie der Formel 1, fährt vielleicht - also ganz vielleicht - in engen Situationen nicht mehr so auf Kante wie noch vor ein paar Jahren. Hätte sich der Lewis Hamilton von 2019 nicht doch an Lando Norris vorbeigedrängt, als es darauf ankam? Alles reine Hypothese, Tatsache bleibt, dass Mercedes mehr tun muss, um wieder ganz vorne zu landen.

FERRARI: "Können wir auf Plan B umschwenken?", fragte die Box, und Carlos Sainz antwortete: "Was war das nochmal?" Mehr muss man eigentlich über den aktuellen Zustand von Ferrari nicht wissen, allein dieser kurze Wortwechsel sagt alles aus. Mit einer Eiseskälte in seinen meergrünen Augen und gefährlich leiser Stimme ließ Charles Leclerc durchblicken, dass er die Reifenwahl während des Rennens für bestenfalls halb toll hielt und viele Fehler gesehen hatte. Es wird einfach nicht besser, die Scuderia kommt 2023 nicht aus dem Status einer Garagenband heraus.

SONNY HAYES: Der natürlich eigentlich Brad Pitt heißt. Sonny Hayes, ein alternder Formel-1-Fahrer, ist der Protagonist im noch namenlosen Hollywood-Streifen von US-Regisseur Joseph Kosinski (Top Gun Maverick). Die Dreharbeiten begannen am Wochenende in Silverstone, und der irgendwie nicht alternde Brad Pitt zog fast mehr Aufmerksamkeit auf sich als das gesamte Fahrerfeld zusammen. Mitfahren durfte er in seinem von Mercedes aufgebauten APEX-Filmauto zwar nicht, dafür nahm er voller Begeisterung am Fahrerbriefing teil und ließ sich von seinem Kumpel Lewis Hamilton in die Geheimnisse der Formel 1 einweihen.

SPRÜCHE DES WOCHENENDES:

"Toll, Sainz, toll." (Ferrari-Fahrer Charles Leclerc, nachdem ihm sein Teamkollege Carlos Sainz eingangs seiner schnellen Runde im Qualifying behindert hatte)

"Max macht immer alles kaputt." (McLaren-Fahrer Lando Norris, dem Weltmeister Verstappen kurz vor Ende des Qualifyings noch die Bestzeit entriss)

"Was war das nochmal?" (Carlos Sainz auf die Frage seines Teams während des Rennens, ob man zu Plan B übergehen könne)

"Es ist nichts kaputt gegangen, nur mein Ego." (Brad Pitt im Sky-Interview über seine unfreiwilligen Ausrutscher mit seinem fiktiven APEX-Rennwagen)

W.Wouters--JdB