

Drei Tote und zehn Verletzte bei neuen russischen Luftangriffen auf Kiew
Kurz vor neuen Gesprächen über eine Waffenruhe in der Ukraine sind bei russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew nach neuen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden. Durch den Beschuss in der Nacht zu Sonntag seien zudem zehn Menschen verletzt worden, teilte die Militärverwaltung von Kiew mit.
"Laut den verfügbaren Informationen starben drei Menschen, darunter ein fünf Jahre altes Kind", erklärte die Kiewer Militärverwaltung im Onlinedienst Telegram zu den erneuten russischen Drohnenangriffen. Auch der Vater des kleinen Mädchens sei tot. Zu den zehn Verletzten zählte den Angaben zufolge auch ein elf Monate altes Kind.
Der ukrainische Rettungsdienst hatte zunächst von zwei Todesopfern gesprochen. Es seien mehrere Wohnhäuser getroffen worden und Brände ausgebrochen. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von einem "massiven Angriff feindlicher Drohnen". Die Regierung der Region Kiew erklärte, in Butscha nahe der Hauptstadt seien zwei Menschen verletzt worden.
Von den Angriffen waren mehrere Viertel der ukrainischen Hauptstadt betroffen, insbesondere Wohngebäude wurden getroffen. Der Drohnenbeschuss verursachte zudem schwere Brände, wie der Rettungsdienst mitteilte und auf in Online-Netzwerken verbreiteten Bildern zu sehen war. Die Kiewer Staatsanwaltschaft veröffentlichte Fotos eines mehrstöckigen Gebäudes, aus dem große Flammen loderten.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha erklärte, die Angriffe hätten "Wohngebieten und Zivilisten, die zu Hause schliefen", gegolten. "Der systematische und willkürliche Terror Russlands gegen Zivilisten widerspricht dessen eigenen Äußerungen zu Frieden und untergräbt die Friedensbemühungen der USA und anderer Partner", fügte er hinzu.
Der Chef des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermark, erklärte mit Blick auf den russischen Staatschef Wladimir Putin auf Telegram: "Russland stellt das Feuer nicht ein, Putin will noch mehr Zivilisten töten, dem muss ein Ende gemacht werden."
Das russische Verteidigungsministerium erklärte derweil, dass die russische Armee in der Nacht 59 ukrainische Drohnen "zerstört und abgefangen" habe. Die meisten Geschosse wurden demnach in den Regionen Rostow und Astrachan im Südwesten des Landes abgewehrt.
US-Unterhändler wollen in Saudi-Arabien getrennte Gespräche mit Delegationen aus Kiew und Moskau über eine Waffenruhe in der Ukraine führen. Am Sonntag will die US-Delegation mit ukrainischen Vertretern sprechen. Am Montag soll in der Golfmonarchie dann ein Treffen der US-Unterhändler mit russischen Regierungsvertretern stattfinden.
W.Lievens--JdB