

Japan, China und Südkoreas bekräftigen gemeinsame Verantwortung für Frieden
Die Außenminister Japans, Chinas und Südkoreas haben sich bei einem Treffen in Tokio zu einer gemeinsame Verantwortung bei "der Wahrung von Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel" bekannt. Die Minister seien sich einig darin, dass die drei Länder daran ein gemeinsames Interesse hätten, sagte der südkoreanische Außenminister Cho Tae-yul am Samstag vor Journalisten. Zudem stellten die drei Staaten eine Vertiefung der Zusammenarbeit in Aussicht.
Japans Außenminister Takeshi Iwaya lobte den "offenen Meinungsaustausch über die trilaterale Zusammenarbeit und regionalen und internationalen Angelegenheiten". Die Minister hätten ihren Willen zu einer "zukunftsorientierten Kooperation" bekräftigt. Die drei Chefdiplomaten knüpften mit ihrem Treffen an den Dreiergipfel der Präsidenten Chinas, Japans und Südkoreas vom vergangenen Mai an.
Südkorea befindet sich seit dem Ende des Korea-Krieges 1953 formell weiterhin im Kriegszustand mit dem nördlichen Nachbarn. Die Beziehungen zwischen Pjöngjang und Seoul befinden sich auf einem Tiefpunkt. Während Japan Nordkorea und dessen Atomwaffenprogramm kritisch gegenüber steht, ist China einer der wenigen und wichtigsten Verbündeten des kommunistischen Landes. Bei dem Dreiergipfel im Mai hatten die drei Länder erklärt, eine Denuklearisierung Nordkoreas anzustreben, was für Kritik in Pjöngjang gesorgt hatte.
Iwaya kam am Samstag auch auf weitere internationale Konflikte wie den Ukraine-Krieg zu sprechen. Er habe betont, wie wichtig es sei, dass die internationale Gemeinschaft sich vereint "gegen jeden Versuch" ausspreche, Grenzen mit Gewalt zu verschieben.
Auch in Bezug auf den russischen Angriffskrieg hat China eine andere Rolle als Japan und Südkorea. Peking stellt sich in Bezug auf den Krieg als neutral dar und hat Moskaus Vorgehen nie verurteilt. Russland und China haben ihre militärischen und wirtschaftlichen Beziehungen seit dem Beginn des Kriegs vor drei Jahren jedoch verstärkt.
Trotz der Differenzen könnten die trilateralen Beziehungen der asiatischen Staaten wichtiger werden, sagte die Außenpolitik-Expertin Patricia Kim vom Washingtoner Think Tank Brookings Institution der Nachrichtenagentur AFP, auch angesichts des neuen Politik-Kurses in Washington. Die drei größten Wirtschaftsmächte in Ostasien ständen unter wachsendem Druck neue Verbündete und "alternative wirtschaftliche Möglichkeiten" zu finden, sagte sie.
Bei dem Treffen in Tokio waren am Samstag auch bilaterale Gespräche geplant, unter anderem von Wirtschaftsdelegationen aus Japan und China. Ein Ziel des Ministertreffens sei es zudem, ein weiteres Gipfeltreffen noch in diesem Jahr anzustoßen, berichtete der japanischen Senders NHK.
E.Janssens--JdB