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Tschentscher setzt nach Hamburg-Wahl auf Rot-Grün - Bündnis mit CDU "zweite Wahl"
Nach der Bürgerschaftswahl in Hamburg hat sich der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zu einer rot-grünen Koalition mit den Grünen bekannt. Ein Bündnis mit der CDU sei aus Sicht der Sozialdemokraten in der Hansestadt "nur die zweite Wahl", betonte Tschentscher am Montag in Berlin. Mit den Hamburger Grünen gebe es eine "viel größere Überschneidung" bei zentralen politischen Themen.
Die von Tschentscher als Spitzenkandidat angeführte SPD war aus der Wahl am Sonntag als Siegerin hervorgegangen. Sie kann sich aussuchen, ob sie ihre bereits seit 2015 bestehende Koalition mit den Grünen fortsetzt oder auf ein Bündnis mit der CDU setzt. Beide Optionen hätten laut vorläufiger Auszählung eine Mehrheit im neuen Parlament.
Die SPD werde mit der CDU sprechen, sagte Tschentscher am Montag vor Journalisten. Es gebe aber "keine gute Ausgangslage für eine rot-schwarze Koalition". Die Hamburger Grünen seien aus Sicht der SPD bei "Großstadtthemen" und "Zukunftsbezogenheit" der bessere Partner. Er sehe eine "sehr gute Grundlage" zur Fortsetzung von Rot-Grün.
Laut vorläufigen amtlichen Zahlen gewann die SPD die Wahl mit 33,5 Prozent. Die CDU erreichte 19,8 Prozent, die Grünen kamen auf 18,5 Prozent. Die Linke erzielte 11,2 Prozent, die AfD folgte mit 7,5 Prozent. Wegen des komplizierten Wahlsystems in der Hansestadt, wo jeder Wähler je fünf Erst- und Zweitstimmen beliebig verteilen kann, wird das vorläufige Ergebnis erst am Montag ausgezählt.
CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering warb am Montag erneut für ein Bündnis mit der SPD. "Das würde gut funktionieren", sagte er im Sender Phoenix. Er blicke "optimistisch" auf mögliche Sondierungen.
A.Martin--JdB