Journal De Bruxelles - Ukraine könnte laut Trump "eines Tages russisch" sein - Zustimmung vom Kreml

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Ukraine könnte laut Trump "eines Tages russisch" sein - Zustimmung vom Kreml
Ukraine könnte laut Trump "eines Tages russisch" sein - Zustimmung vom Kreml / Foto: ANDREW CABALLERO-REYNOLDS - AFP/Archiv

Ukraine könnte laut Trump "eines Tages russisch" sein - Zustimmung vom Kreml

US-Präsident Donald Trump hat in neuen Äußerungen zum Ukraine-Krieg nicht ausgeschlossen, dass die Ukraine "eines Tages russisch" werden könnte - und damit Zustimmung beim Kreml geerntet. Die Lage in der Ukraine entspreche "weitgehend Präsident Trumps Worten", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag. Ein "bedeutender Teil der Ukraine" wolle Teil Russlands sein. Um das Schicksal der Ukraine geht es in den kommenden Tagen auch bei diversen Treffen hochrangiger Vertreter Washingtons und Kiews.

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Trump hatte am Montag in einem Interview mit dem US-Sender Fox News mit Blick auf den knapp drei Jahre andauernden Konflikt zwischen Russland und der Ukraine gesagt, die Ukraine könne "einen Deal machen, sie können keinen Deal machen. Vielleicht sind sie eines Tages russisch, vielleicht sind sie es nicht."

Peskow begrüßte diese Aussagen am Dienstag. In Anspielung auf die Scheinreferenden in den ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja sagte der Sprecher von Russlands Staatschef Wladimir Putin: "Die Menschen standen trotz vieler Gefahren Schlange, um beim Referendum für einen Anschluss an Russland zu stimmen: Das entspricht weitgehend den Worten von Präsident Trump." Russland hatte die Regionen nach der Referenden annektiert sowie zuvor bereits die Halbinsel Krim.

Der neue US-Präsident hat die Beendigung der Kämpfe in der Ukraine zu einer der Prioritäten seiner ersten Monate im Weißen Haus erklärt. Kreml-Chef Putin ist eigenen Worten zufolge für Gespräche mit Trump über ein mögliches Abkommen bereit.

Zuletzt hatte Trump wiederholt die Lieferung Seltener Erden aus der Ukraine an die USA im Gegenzug für die militärische Unterstützung des Landes gefordert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich offen für US-Investitionen in das Geschäft gezeigt.

In den kommenden Tagen sind eine Reihe von Treffen zwischen diplomatischen Vertretern der USA und der Ukraine geplant. Zunächst wird der ukrainische Präsident Selenskyj am Freitag im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz mit US-Vizepräsident JD Vance zusammentreffen, wie Selenskyjs Sprecher am Montag der Nachrichtenagentur AFP bestätigt hatte. Der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth wollte am Mittwoch am Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel teilnehmen.

Zudem ist US-Angaben zufolge am 20. Februar ein Besuch des neuen US-Sondergesandten für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, in der Ukraine vorgesehen. Und auch Trump will Gespräche mit der Ukraine führen. In der vergangenen Woche kündigte er an, er werde Selenskyj "wahrscheinlich" bald persönlich treffen.

Im Wahlkampf hatte Trump versprochen, den Ukraine-Krieg binnen "24 Stunden" zu beenden - inzwischen nennt er "sechs Monate" als Zeithorizont. Kiew befürchtet, dass es bei einer Beendigung des Kriegs zu Zugeständnissen an Moskau gezwungen sein könnte, und fordert von Washington für jegliche Vereinbarung mit Russland strikte Sicherheitsgarantien.

Die gegenseitigen Angriffe Russlands und der Ukraine gingen am Dienstag weiter. Beide Seiten meldeten Attacken auf ihre Energieinfrastruktur. Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko erklärte, dass durch einen russischen Angriff auf eine Gasanlage in Poltawa die Stromversorgung eingeschränkt worden sei. Nach russischen Angaben brach in einer Ölraffinerie in der Region Saratow infolge von Angriffen ein Feuer aus. Keine der beiden Seiten sprach von Toten oder Verletzten.

Moskau vermeldete am Dienstag außerdem die Einnahme eines weiteren Dorfes in der ostukrainischen Region Donezk. Das Dorf Jasenowe liegt etwa zehn Kilometer östlich der Region Dnipropetrowsk.

K.Willems--JdB