Journal De Bruxelles - Zahl antisemitischer Straftaten 2024 mit fast 5200 Delikten unverändert hoch

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Zahl antisemitischer Straftaten 2024 mit fast 5200 Delikten unverändert hoch
Zahl antisemitischer Straftaten 2024 mit fast 5200 Delikten unverändert hoch / Foto: Ronny Hartmann - AFP/Archiv

Zahl antisemitischer Straftaten 2024 mit fast 5200 Delikten unverändert hoch

Die Zahl antisemitischer Straftaten ist 2024 auf einem nehezu unverändert hohen Niveau geblieben. Dies geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Petra Pau hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag. Im gesamten vergangenen Jahr registrierten die Behörden demnach 5177 antisemitische Delikte. Dies ist etwas weniger als die 2023 erfassten 5274 antisemitischen Straftaten. Doch es ist üblich, dass noch zahlreiche Nachmeldungen hinzukommen.

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Pau rechnet daher damit, dass die Zahl der antisemitischen Straftaten 2024 inklusive aller Nachmeldungen den Höchststand von 2023 noch übertreffen könnte. 2022 wurden insgesamt 2874 Delikte registriert.

Die Linken-Politikerin nannte die aktuellen Zahlen "alarmierend". Diese müssten "ein Weckruf sein". Pau forderte "entschiedene Maßnahmen und mehr Geld und Planungssicherheit für Bildung und Präventionsprojekte".

Zuerst hatte die "Rheinische Post" über die Anfrage berichtet. Antisemitische Straftaten seien "auf einem erschreckend hohen Niveau", sagte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, der Zeitung angesichts der Zahlen. Dadurch würden sie "auf eine schreckliche Art immer 'normaler'".

Dies sei besonders seit dem 7. Oktober 2023 festzustellen, "aber durchaus nicht erst seitdem", fügte Klein mit Blick auf den beispiellosen Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vor fast anderthalb Jahren hinzu.

Jüdisches Leben hierzulande sei heute so gefährdet "wie seit der Schoa nicht mehr", sagte Klein weiter. Antisemitismus werde "immer häufiger, vehementer und schamloser ausgelebt und zwar in allen Teilen unserer Gesellschaft". "Diese Normalisierung dürfen wir nicht hinnehmen", forderte er.

E.Janssens--JdB