Israels Botschafter Prosor zu Waffenruhe: Schwieriger "Pakt mit dem Teufel"
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat das Abkommen mit der radikalislamischen Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen als "Pakt mit dem Teufel" bezeichnet. Die Diskussion um die Freilassung der Geiseln auf der einen und palästinensischer Inhaftierter und Hamas-Mitglieder auf der anderen Seite sei "schwierig", sagte Prosor am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Es sei "nicht einfach", die Infrastruktur der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen zu beseitigen und gleichzeitig die Geiseln zurückzuholen, gab der Botschafter zu bedenken.
Die Waffenruhe sei auch eine Möglichkeit zu sehen, ob es Kräfte auf Seiten der Palästinenser gebe, "die wirklich mit uns in Frieden leben wollen", sagte Prosor. "Bis jetzt sieht es nicht so aus", fügte er hinzu. Er hoffe, dass das unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens zustande gekommene Waffenruhe-Abkommen bis zum Ende eingehalten werde. "Ich glaube, dass das für uns alle das Ziel ist", sagte Prosor. Er sei mit Blick auf die Reaktionen auf die Geiselfreilassungen in Israel "sehr, sehr froh" und "sehr stolz", dass die israelische Gesellschaft "das Leben feiert".
All diejenigen, "auch in Deutschland und Europa", die eine Veränderung im Gazastreifen sehen wollten, müssten zusammen darüber nachdenken, wie ein Neuaufbau ohne die Hamas aussehen könnte, mahnte der Botschafter. Ein Massaker wie am 7. Oktober 2023 werde "nicht wieder vorkommen", sagte er.
Prosor bekräftigte das Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung im Nahostkonflikt. Nur wer auf palästinensischer Seite bereit sei zu sagen, "dass es eigentlich zwei Staaten für zwei Völker sein sollen", könne mit Israel ins Gespräch kommen.
D.Mertens--JdB