Pakistans Ex-Premierminister Khan in Korruptionsprozess zu 14 Jahren Haft verurteilt
Pakistans Ex-Premierminister Imran Khan ist in einem Korruptionsprozess zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Die Anklage habe ihre Vorwürfe gegen Khan in dem Prozess nachgewiesen, urteilte Richter Nasir Javed Rana am Freitag in Rawalpindi. Er sprach gegen Khan eine 14-jährige Haftstrafe und gegen dessen Frau Bushra Bibi eine siebenjährige Haftstrafe aus. Sie wurde nach der Urteilsverkündung festgenommen, wie ihre Sprecherin mitteilte. Khan ist bereits seit Sommer 2023 in Haft.
Das Gericht war in dem Gefängnis in der Nähe der Hauptstadt Islamabad zusammengetreten, in dem Khan inhaftiert ist. Das Paar wurde wegen Korruption im Zusammenhang der wohltätigen Stiftung Al-Qadir verurteilt, die die beiden gegründet hatten.
Khan sagte nach der Urteilsverkündung vor Journalisten, er werde "keinerlei Deal" mit den Behörden eingehen oder Erleichterungen aushandeln. Er sitzt seit August 2023 in Haft, gegen ihn wird in rund 200 Fällen ermittelt. Der Ex-Regierungschef weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als politisch motiviert zurück.
Seine Frau war erst kürzlich aus der Haft entlassen worden, nachdem eine gegen sie verhängte Gefängnisstrafe ausgesetzt worden war. Sie nahm am Freitag an der Urteilsverkündung teil und wurde im Anschluss erneut in Gewahrsam genommen.
Ex-Regierungschef Khan war von der Parlamentswahl im Februar ausgeschlossen worden. Seine Partei PTI widersetzte sich der Regierung seither mit regelmäßigen Demonstrationen, bei denen sie öffentliche Orte in Islamabad und anderen Städten des Landes unter ihre Kontrolle brachte.
Hauptforderung der Demonstranten war Khans Freilassung. Der 72-jährige ehemalige Cricket-Star war von 2018 bis 2022 Pakistans Regierungschef, wurde aber schließlich durch ein Misstrauensvotum gestürzt, nachdem er sich mit dem mächtigen Militär des Landes überworfen hatte.
T.Moens--JdB