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US-Demokraten wollen Harris bis Montag als Präsidentschaftskandidatin nominieren
US-Demokraten wollen Harris bis Montag als Präsidentschaftskandidatin nominieren / Foto: Elijah Nouvelage - AFP

US-Demokraten wollen Harris bis Montag als Präsidentschaftskandidatin nominieren

US-Vizepräsidentin Kamala Harris soll bis Anfang kommender Woche offiziell zur Präsidentschaftskandidatin der Demokratischen Partei ernannt sein. Wie die Parteizentrale am Dienstagabend (Ortszeit) mitteilte, findet die elektronische Abstimmung über Harris von Donnerstag bis Montag statt. Die 59-Jährige ist die einzige Bewerberin um die Kandidatur.

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Nach Angaben der als Demokratisches Nationalkomitee (DNC) bezeichneten Parteizentrale stellten sich im bisherigen Nominierungsprozess 3923 Parteidelegierte und damit 99 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hinter Harris' Bewerbung um die Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl am 5. November, bei der sie gegen den Republikaner Donald Trump antreten wird.

Die Unterstützung von mindestens 300 Delegierten war notwendig, um sich für das endgültige Votum über den Präsidentschaftskandidaten der Demokraten zu qualifizieren. Kein anderer Anwärter habe diese Schwelle überschritten, erklärte das DNC. Die Namen dieser anderen Anwärter wurden in der Mitteilung nicht genannt.

Es wird erwartet, dass Harris in Kürze auch ihren Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten bekanntgeben wird. Ihr Team kündigte an, dass Harris und ihr sogenannter Running Mate in der kommenden Woche Wahlkampf in den umkämpften Bundesstaaten Pennsylvania, Wisconsin, Michigan, North Carolina, Georgia, Arizona und Nevada machen würden.

Die Auswahl des Vizepräsidentschaftskandidaten gilt als strategisch wichtige Entscheidung. Es geht dabei darum, möglicherweise entscheidende Stimmen in den für den Ausgang der Wahl Ausschlag gebenden Bundesstaaten - den sogenannten Swing States - zu gewinnen.

Als mögliche Vizekandidaten an Harris' Seite werden unter anderen die Gouverneure von Pennsylvania, Kentucky und North Carolina, Josh Shapiro, Andy Beshear und Roy Cooper, sowie der Senator von Arizona, Marc Kelly, gehandelt.

DNC-Chef Jaime Harrison und die Vorsitzende des für die zweite Augusthälfte geplanten Demokraten-Parteitags, Minyon Moore, erklärten am Dienstag, die Partei steuere mit "beispiellosem Momentum und beispielloser Einigkeit" auf die finale Phase des Nominierungsprozesses zu: "Wir stehen vereint in unserer Mission, Donald Trump ein weiteres Mal zu besiegen."

Harris hatte bereits am Montag vergangener Woche mitgeteilt, dass sie sich genügend Delegiertenstimmen für ihre Nominierung gesichert habe. Das war nur einen Tag nachdem der 81-jährige Präsident Joe Biden nach wochenlanger Debatte um seinen geistigen Zustand seinen Verzicht auf die erneute Kandidatur bekanntgegeben und für Harris als Kandidatin plädiert hatte.

Die Präsidentschaftskandidaten der zwei großen US-Parteien werden üblicherweise auf Parteitagen offiziell nominiert. Der Parteitag der Demokraten vom 19. bis 22. August in Chicago ist nun aber nur noch dazu da, die bereits zuvor beschlossene Kandidatur von Harris zu zelebrieren.

Pläne bei den Demokraten für das virtuelle Votum über den Präsidentschaftskandidaten hatte es bereits gegeben, bevor Biden seinen Rückzug erklärt hatte. Begründet worden waren diese Pläne mit einem Gesetz im Bundesstaat Ohio, wonach die Präsidentschaftskandidaten bis zum 7. August offiziell benannt sein müssen.

Ohio verschob die Frist dann zwar bis nach dem Parteitag. Doch zeigten sich Parteivertreter der Demokraten misstrauisch, dass die Republikaner doch die ursprüngliche Frist anwenden könnten.

D.Verheyen--JdB