Moskau und Peking bekräftigen enge Partnerschaft
Russland und China haben ihre enge Partnerschaft bekräftigt und ihre Ambitionen zum Aufbau einer neuen Weltordnung bekundet. Der russische Außenminister Sergej Lawrow besuchte am Mittwoch erstmals seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs vor knapp fünf Wochen China. In Tunxi in der ostchinesischen Provinz Anhui wurde Lawrow am Rande einer Afghanistan-Konferenz von seinem chinesischen Kollegen Wang Yi empfangen.
In einer von Moskau verbreiteten Erklärung kündigten beide Länder an, ihre "außenpolitische Koordinierung weiter zu vertiefen" und "das gemeinsame Vorgehen auszuweiten", ohne jedoch konkrete Maßnahmen zur Unterstützung Russlands durch China zu nennen.
Peking bekräftigte die Freundschaft beider Länder angesichts des gemeinsamen Rivalen USA. "Die chinesisch-russische Zusammenarbeit ist grenzenlos", sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums. "Unser Streben nach Frieden ist grenzenlos, unsere Verteidigung der Sicherheit ist grenzenlos, unser Widerstand gegen die Hegemonie ist grenzenlos."
Lawrow sagte in einer Videobotschaft, die Welt erlebe "eine sehr ernste Phase in der Geschichte der internationalen Beziehungen". Russland wolle mit China und anderen Partnern "eine multipolare, gerechte und demokratische Weltordnung" aufbauen.
Lawrow nimmt in Tunxi an einer Konferenz der Nachbarstaaten Afghanistans teil. Bei dem Treffen soll über Möglichkeiten zur Unterstützung des Krisenlandes beraten werden, in dem sich die humanitäre Lage nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban weiter verschärft hat.
Chinas Außenminister Wang richtet in Tunxi eine Reihe von Treffen aus, zu denen auch der Außenminister der Taliban, Amir Chan Muttaki, sowie Diplomaten aus den USA erwartet werden.
Überschattet wird das Treffen vom Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. China weigert sich bislang, die russische Invasion zu verurteilen, und ist auch bei der Bereitstellung humanitärer Hilfe für die Ukraine zögerlich.
A.Thys--JdB