Mehr als 300.000 Geflüchtete aus der Ukraine nach Deutschland gekommen
Aus der Ukraine sind nach Angaben der Bundesregierung bereits mehr als 300.000 Geflüchtete nach Deutschland gekommen. Diese Zahl nannte die Integrationsbeauftragte der Regierung, Reem Alabali-Radovan, gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagausgabe). Das Bundesinnenministerium hatte die offizielle Zahl der registrierten Flüchtlinge am Freitagmorgen mit 253.157 angegeben.
Nach wie vor kämen überwiegend Frauen mit ihren Kindern und ältere Menschen, sagte Alabali-Radovan weiter. "Ich bedanke mich bei allen, die in den ersten Wochen Kriegsflüchtlinge bei sich zu Hause beherbergt haben, ihnen persönlich zur Seite stehen", sagte die SPD-Politikerin weiter. Allerdings sehe sie es grundsätzlich als Aufgabe des Staates, für die Unterbringung der Geflüchteten zu sorgen.
Das Bundesinnenministerium berief sich am Morgen auf Angaben der Bundespolizei. Diese führe derzeit verstärkte Kontrollen durch. Da aber nicht systematisch an den Grenzen kontrolliert werde, könne die tatsächliche Zahl der Geflüchteten wesentlich höher sein, hieß es.
Alabali-Radovan äußerte sich in der "NOZ" beunruhigt über Berichte versuchter sexueller Ausbeutung von Geflüchteten. "Der Gedanke ist schrecklich, dass Frauen und Kinder in die Hände von Kriminellen gelangen könnten", sagte sie. Die Polizeien von Bund und Ländern seien inzwischen massiv an Bahnhöfen und Busstationen präsent - auch in Zivil - um die Gefahr zu bannen.
A.Parmentier--JdB