Auf der Suche nach der verlorenen Gitarre
Für sie ist es das "größte Rätsel des Rock'n'Roll" - und sie sind fest entschlossen, es zu lösen: Drei Fans der Beatles haben ein halbes Jahrhundert nach deren Verschwinden eine weltweite Suche nach einer legendären Bassgitarre von Paul McCartney gestartet. "Dies ist die Suche nach der wichtigsten Gitarre der Geschichte - Paul McCartneys Original-Höfner", erklären sie auf der eigens für die Kampagne eingerichteten Website thelostbass.com.
Er habe mit dem inzwischen 81-jährigen früheren Beatles-Frontmann über dessen schmerzlich vermisstes Lieblingsinstrument gesprochen, sagte Nick Wass, der für den deutschen Hersteller der Bassgitarre arbeitet, mehreren britischen Medien. Sein Mitdetektiv Scott Jones verwies darauf, dass es McCartneys erste Gitarre war: Möglicherweise wisse ihr neuer Besitzer oder die neue Besitzerin nichts von der Herkunft des Instruments, sagte der Journalist, dessen Kollegin und Ehefrau Naomi ebenfalls an der Kampagne beteiligt ist.
McCartney hatte die für Linkshänder konzipierte Höfner 1961 in Hamburg gekauft, während die Beatles dort vier Monate lang im Top Ten Club auftraten. Die Bassgitarre begleitete ihn bei seinen Auftritten im Liverpooler Cavern Club und bei den ersten Aufnahmen im legendären Londoner Musikstudio Abbey Road; ihr Klang ist bei "Love Me Do", "She Loves You" und "Twist and Shout" zu hören.
Doch im Januar 1969 verschwand das Instrument auf Nimmerwiedersehen, während sich die Beatles zur Aufnahme unter anderem von "Get Back" in London aufhielten. Seit dem Start der Suchkampagne am Samstag seien bereits hunderte E-Mails bei ihnen eingegangen, berichtete Scott Jones. Zwei Hinweise seien durchaus vielversprechend.
Skeptikern versichert das Trio, dass ihre Suche keine "Mission Impossible" sei: John Lennons Gibson-Gitarre war bereits 1963 abhanden gekommen - und 51 Jahre später wieder aufgetaucht. Auf einer Auktion brachte sie später dann umgerechnet 2,2 Millionen Euro ein.
O.Leclercq--JdB