

Papst Franziskus wird am Sonntag nach fünf Wochen in Klinik entlassen
Nach rund fünf Wochen im Krankenhaus darf Papst Franziskus am Sonntag zurück in den Vatikan. "Morgen wird der Papst in die Residenz Santa Marta zurückkehren", sagte der Arzt Sergio Alfieri vom Gemelli-Krankenhaus in Rom an Samstag bei einer Pressekonferenz. Das 88-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche werde aber "mindestens zwei Monate" Erholung brauchen.
Zuvor hatte der Vatikan mitgeteilt, der Papst werde am Sonntag anlässlich des wöchentlichen Angelus-Gebets von einem Fenster des Gemelli-Krankenhauses "einen Gruß und einen Segen" sprechen. Nach der Pressekonferenz der Ärzte teilte der Vatikan mit, nach dem wie in den vergangenen Wochen schriftlich veröffentlichten Angelus-Gebet und dem anschließenden Gruß und Segen des Papstes werde er entlassen. Der Pontifex lebt im Gästehaus Santa Marta im Vatikan.
Der Papst werde zur weiteren Genesung entlassen, sagte Alfieri. "Denn ein Krankenhaus - auch wenn das seltsam erscheint - ist der schlechteste Ort, um sich zu erholen, weil man sich dort mehr Infektionen zuziehen kann." Laut Alfieri ist der Papst "sehr zufrieden", in den Vatikan zurückkehren zu können. "Er fragt uns schon seit drei, vier Tagen, wann er nach Hause kann."
"Wir hoffen, dass er bald in der Lage sein wird, seine normalen Aktivitäten wieder aufzunehmen", sagte ein anderer Arzt der Gemelli-Klinik, Luca Carbone.
Franziskus war am 14. Februar wegen einer Bronchitis, aus der sich eine beidseitige Lungenentzündung entwickelte, in die Gemelli-Klinik in Rom eingeliefert worden. Der 88-Jährige erlitt mehrere schwere Atemkrisen und musste beatmet werden, zwischenzeitig schwebte er nach Angaben seiner Ärzte in Lebensgefahr. In der Folge besserte sich sein Gesundheitszustand wieder. Seit gut einer Woche spricht der Vatikan in den regelmäßigen Berichten zum Gesundheitszustand des Papstes von einer Besserung.
Am vergangenen Wochenende hatte der Vatikan erstmals seit der Krankenhauseinlieferung ein Foto des Pontifex veröffentlicht. Darauf ist der Papst schräg von hinten in einem Rollstuhl zu sehen. Er trägt ein weißes Gewand und einen purpurfarbenen Schal, aber keine Kopfbedeckung, und sitzt vor einem schlichten Altar mit einem Kruzifix an der Wand. Am Mittwoch erklärte der Vatikan dann, dass sich die Verbesserung des Gesundheitszustands bestätigt habe und der Papst keine Sauerstoffmaske mehr benötige.
Wegen seiner Erkrankung hatte der Papst zuletzt am 9. Februar das Angelus-Gebet selbst gesprochen. Normalerweise wird das Angelus-Gebet an jedem Sonntagmittag um 12.00 Uhr von einem Fenster des Papstpalastes aus mit Blick auf den Petersdom in Rom gesprochen, wo sich regelmäßig zahlreiche Gläubige versammeln.
Angesichts des näher rückenden Osterfest wirft die Krankheit von Papst Franziskus nach wie vor die Frage auf, wer die Riten der Karwoche und an den Ostertagen leiten wird. Laut dem Vatikan ist dazu noch keine Entscheidung gefallen.
E.Goossens--JdB