Journal De Bruxelles - Schriftsteller Rushdie schildert vor US-Gericht Moment des Angriffs auf ihn

Börse
SDAX 0.48% 14754.55
TecDAX 0.77% 3832.32
Euro STOXX 50 0.6% 5390.91
DAX 0.57% 22037.83
MDAX -0.14% 27246.06
Goldpreis 0.58% 2931.2 $
EUR/USD 0.53% 1.0361 $
Schriftsteller Rushdie schildert vor US-Gericht Moment des Angriffs auf ihn
Schriftsteller Rushdie schildert vor US-Gericht Moment des Angriffs auf ihn / Foto: Kirill KUDRYAVTSEV - AFP/Archiv

Schriftsteller Rushdie schildert vor US-Gericht Moment des Angriffs auf ihn

Der Schriftsteller Salman Rushdie hat am Dienstag vor einem US-Gericht den Messerangriff auf sich im Jahr 2022 geschildert. "In letzter Minute" habe er den Mann gesehen, der bei einer Konferenz auf ihn zugestürmt war, berichtete Rushdie vor den Geschworenen in Mayville im Bundesstaat New York. Dann habe er die Stiche gefühlt und später in einem "See von Blut" gelegen, sagte der 77-Jährige.

Textgröße:

Der mutmaßliche Attentäter Hadi Matar hatte Medien gesagt, er habe nur zwei Seiten von Rushdies berühmten Buch "Die Satanischen Verse" gelesen, glaube aber, der Autor habe "den Islam angegriffen". Matar ist den Gerichtsakten zufolge wegen versuchten Mordes und Körperverletzung angeklagt.

Der US-Bürger mit libanesischen Wurzeln ist zudem von einem Bundesgericht des Terrorismus angeklagt worden. Matar habe mit dem Mordversuch im August 2022 "einen terroristischen Akt im Namen der Hisbollah" begangen, erklärte das US-Justizministerium im Juli vergangenen Jahres.

Matar hatte bei der Attacke in Chautauqua am 12. August 2022 mindestens zehn Mal auf Rushdie eingestochen. Der Autor erlitt schwere Verletzungen im Gesicht, am Hals und am Unterleib und ist seit dem Angriff auf einem Auge blind.

Rushdie wurde immer wieder Opfer von Drohungen und Mordversuchen, seit er 1988 "Die Satanischen Verse" veröffentlicht hatte. Die iranische Staatsführung bezeichnete das Buch als blasphemisch. Irans damaliges geistliches Oberhaupt Ayatollah Khomeini rief 1989 in einer Fatwa zur Tötung des Schriftstellers auf. Der US-Bundespolizei FBI zufolge unterstützte die libanesische Hisbollah die Fatwa.

Y.Niessen--JdB