Tödliches Feuer in Wohnhaus gelegt: Mordprozess in Wuppertal begonnen
Zehn Monate nach der Brandlegung in einem Wohnhaus im nordrhein-westfälischen Solingen mit vier Toten muss sich ein 40-Jähriger vor dem Landgericht Wuppertal verantworten. Der Prozess begann am Dienstag mit der Verlesung der Anklage, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, durch das Feuer eine vierköpfige Familie ermordet zu haben. Der Angeklagte äußerte sich zunächst nicht.
Der 40-Jährige soll laut Anklage am 25. März 2024 in ein Solinger Mehrfamilienhaus eingedrungen sein. Um das Feuer zu legen, habe er in der Nacht mindestens einen Liter Benzin im Treppenhaus verschüttet und dieses angezündet. Bei dem verheerenden Brand starben im Dachgeschoss des Hauses ein Elternpaar und zwei Kinder.
Bewohner aus unteren Stockwerken konnten sich durch Sprünge aus Fenstern retten und erlitten teils lebensgefährliche Verletzungen. Der Angeklagte soll schon einmal im November 2022 in das Wohnhaus eingedrungen sein und ein Feuer gelegt haben. Damals konnte die Feuerwehr den Brand rechtzeitig löschen. Im Februar 2024 soll der Mann zudem versucht haben, ein anderes Wohnhaus in Solingen anzuzünden.
Daneben wird dem Angeklagten ein Machetenangriff vorgeworfen. Er soll sein Opfer im April 2024 in dessen Wohnung mit Reizgas attackiert und mit einer Machete schwer verletzt haben. Der Mann erlitt laut Anklage stark blutende Skalpierungsverletzungen am Kopf und musste notoperiert werden.
Wegen dieser Tat und der Brandstiftungen muss sich der Angeklagte nicht nur wegen vierfachen Mordes, sondern auch wegen versuchten Mordes in 21 Fällen verantworten. Das Gericht setzte Verhandlungstage bis Mitte März fest.
W.Baert --JdB