Tausende Japaner gedenken Opfern von Erdbeben in Kobe vor 30 Jahren
Tausende Menschen haben am Freitag in Japan der Opfer des Erdbebens in der Hafenstadt Kobe gedacht, bei dem vor 30 Jahren mehr als 6400 Menschen ums Leben kamen. Angehörige der Opfer versammelten sich am frühen Morgen in einem Park und hielten um 5.46 Uhr eine Schweigeminute ab, um an den Moment der Erdstöße zu erinnern. Auch Kaiser Naruhito und Kaiserin Masako nahmen an einer Gedenkfeier in der Stadt teil.
Durch das Beben der Stärke 7,2 am frühen Morgen des 17. Januar 1995 waren 6434 Menschen getötet worden. Das Beben verursachte in Kobe an der Westküste Japans auch verheerende Schäden. Tausende Gebäude und viele Brücken, Bahnschienen und Schnellstraßen überstanden die Erdstöße nicht. Zahlreiche Einwohner verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Aus Verzweiflung über ihre missliche Lage verließen viele in den darauffolgenden Monaten und Jahren die Stadt.
Japan wird jedes Jahr von mehr als 1000 Erdbeben erschüttert, von denen die allermeisten keine Schäden anrichten. 2011 war die japanische Nordostküste von einem schweren Erdbeben und einem Tsunami getroffen worden. Rund 18.000 Menschen kamen infolge der Naturkatastrophe ums Leben, die zudem den Ausfall des Kühlsystems im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zur Folge hatte. In drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze.
W.Lievens--JdB