Journal De Bruxelles - Bundesopferbeauftragter: Bislang mehr als 600 Betroffene nach Anschlag in Magdeburg

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Bundesopferbeauftragter: Bislang mehr als 600 Betroffene nach Anschlag in Magdeburg
Bundesopferbeauftragter: Bislang mehr als 600 Betroffene nach Anschlag in Magdeburg / Foto: JENS SCHLUETER - AFP/Archiv

Bundesopferbeauftragter: Bislang mehr als 600 Betroffene nach Anschlag in Magdeburg

Nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg haben sich bislang mehr als 600 Betroffene gemeldet. Der Bundesopferbeauftragte Roland Weber nannte am Montag in Magdeburg eine Zahl von 600 bis 800 Betroffenen. Er gehe davon aus, dass diese Zahl weiter steige. "Für all diese Menschen wollen und werden wir da sein", versicherte Weber. Am Donnerstag will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Magdeburg der Opfer des Anschlags gedenken.

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Bei dem Anschlag am 20. Dezember war ein Mann mit einem Auto in Menschen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Sechs Menschen starben, darunter ein neunjähriger Junge. Bislang sprachen die Behörden von fast 300 Verletzten. Viele Betroffenen melden sich Weber zufolge aber erst später.

Es gehe neben den Menschen, die Angehörige verloren oder die verletzt wurden auch um Augenzeugen, die das Geschehen zunehmend belastet oder um Ersthelfer wie Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Polizisten. "Auch an ihnen geht das Geschehen nicht spurlos vorüber", sagte Weber. Bislang seien rund 230 Gespräche mit Betroffenen geführt worden. "Wir stehen erst ganz ganz am Anfang eines sehr langen Wegs", betonte Weber zugleich.

"Unser Ziel ist: Wir wollen allen so lange so umfassend helfen, wie sie Hilfe nötig haben", sagte der Bundesopferbeauftragte. Eine konkrete Summe nannte Weber nicht, im Raum stehe aber ein Betrag "über Millionen".

Die Bundesregierung hatte angekündigt, die Opfer des Anschlags von Magdeburg in gleichem Umfang zu entschädigen wie Opfer von Terroranschlägen. Der Bundestag muss die Haushaltsmittel bewilligen.

Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) sprach angesichts der Hilfen für die Betroffenen von einer "Mammutaufgabe". Sie kündigte zugleich eine Aufstockung des Opferhilfefonds des Landes Sachsen-Anhalt an.

Steinmeier will am Donnerstag der Opfer des Anschlags kurz vor Weihnachten gedenken und einen Kranz am zentralen Gedenkort an der Magdeburger Johanniskirche niederlegen. Anschließend werde er sich im Alten Rathaus in das Kondolenzbuch eintragen, teilten das Bundespräsidialamt in Berlin und die Landeshauptstadt Magdeburg mit. Begleitet wird Steinmeier von Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU).

Steinmeier werde außerdem mit Hilfs- und Einsatzkräften sprechen, die am Tag des Anschlags kurz vor Weihnachten im Einsatz waren. Am Abend ist demnach eine Rede des Bundespräsidenten im Rahmen der Veranstaltung "Magdeburg singt für eine weltoffene Stadt" auf dem Alten Markt geplant. Auch Haseloff wird dort sprechen.

D.Verstraete--JdB