Manipulierte Gutachten für "Idiotentest": Durchsuchungen in sieben Bundesländern
Weil ein 46-Jähriger aus Kassel Gutachten für den sogenannten Idiotentest manipuliert haben soll, sind Ermittler zu Durchsuchungen gegen die organisierte Kriminalität in sieben Bundesländern ausgerückt. 27 Objekte wurden durchsucht, wie die Polizei in der nordhessischen Stadt am Donnerstag mitteilte. Im Mittelpunkt des Verfahrens steht der 46-Jährige, der die Beratungsstelle für die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) betrieben haben soll.
In dieser Beratungsstelle sollen Gutachten für die Wiedererlangung von eingezogenen Führerscheinen manipuliert worden sein. An den gefälschten Gutachten sollen auch ein angehender Arzt aus dem Landkreis Kassel und ein Psychologe mitgearbeitet haben. Insgesamt wird in diesem Komplex gegen sieben Menschen ermittelt. Die Vorwürfe reichen von bandenmäßiger und gewerbsmäßiger Urkundenfälschung bis hin zu Betrug.
Zudem soll der 46-Jährige über Strohmänner und -frauen ein illegales Bordell geführt haben. Mit dem dadurch erlangten Geld sowie anderen von ihm gegründeten Firmen soll er Luxusautos vermietet haben.
Zuvor wurde gegen den Mann schon wegen der illegalen Beschaffung von Impfbescheinigungen ermittelt. Durchsuchungen gab es am Donnerstag in Privathäusern, Geschäftsräumen, Laboren und einer Arztpraxis in Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen.
K.Willems--JdB