Journal De Bruxelles - Leiche von vermisstem deutschen Bergsteiger Luis Stitzinger im Himalaya entdeckt

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Leiche von vermisstem deutschen Bergsteiger Luis Stitzinger im Himalaya entdeckt
Leiche von vermisstem deutschen Bergsteiger Luis Stitzinger im Himalaya entdeckt / Foto: PRAKASH MATHEMA - AFP/Archiv

Leiche von vermisstem deutschen Bergsteiger Luis Stitzinger im Himalaya entdeckt

Nach tagelanger Suche nach dem im Himalaya vermissten deutschen Bergsteiger Luis Stitzinger herrscht nun traurige Gewissheit: Der 54-jährige Allgäuer starb beim Abstieg vom dritthöchsten Berg der Welt, dem Kangchendzönga. Ein Suchteam habe Stitzingers Leiche am Dienstag unterhalb des Gipfels in rund 8400 Metern Höhe gefunden, teilte der Bergtourenveranstalter Seven Summit Treks am Mittwoch mit. Der Deutsche Alpenverein reagierte bestürzt auf den Tod des erfahrenen Bergführers.

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Ein Team aus fünf nepalesischen Bergführern habe Stitzinger am Dienstag unterhalb des Gipfels des 8586 Meter hohen Kangchendzönga entdeckt, sagte der Chef von Seven Summit Treks, Mingma Sherpa, der Nachrichtenagentur AFP. "Sie bringen seinen Leichnam nach unten."

Stitzinger hatte den Gipfel des dritthöchsten Bergs der Welt am vergangenen Donnerstag ohne zusätzlichen Sauerstoff erreicht und dann mit dem Abstieg begonnen, als der Kontakt zu ihm abbrach. Er wurde bereits seit Donnerstag vermisst.

Am Sonntag hatte Seven Summit Treks mitgeteilt, dass eine Suche nach dem Bayern eingeleitet worden sei. Wegen ungünstiger Wetterbedingungen könnten aber keine Hubschrauber eingesetzt werden.

Der Deutsche Alpenverein (DAV) erklärte: "Sein Tod trifft uns sehr, unsere Gedanken sind bei seiner Frau, seiner Familie und seinem Freundeskreis." Stefan Winter vom DAV, der Stitzunger persönlich gut kannte, hob hervor, der Allgäuer sei "ein leidenschaftlicher Bergsteiger" gewesen und "dabei immer sehr akribisch in der Vorbereitung, risikobewusst und auf Sicherheit bedacht".

Mit seinen Skibefahrungen an den 8000er-Gipfeln habe er "als einer von wenigen neue Akzente im Höhenbergsteigen gesetzt", hieß es in der Erklärung weiter. Laut seiner Website hatte Stitzinger den Mount Everest und diverse andere hohe Berge bestiegen. Zu seiner Gipfelbesteigung des Everest im Frühjahr 2019 als Bergführer einer siebenköpfigen Gruppe schrieb er dort, dass alle gesund wieder hinunter gekommen seien, sei "keine Selbstverständlichkeit und dafür muss man dankbar sein".

Auf seiner Website gab der staatlich geprüfte Berg- und Skiführer seine Hobbys mit "Alpinsport in allen Formen und (Ab-)Arten" an, darunter Skibergsteigen und Eisklettern. Über seine Leidenschaft schrieb er mit seiner Frau, der Bergsteigerin Alix von Melle, das Buch "Leidenschaft fürs Leben: Gemeinsam auf die höchsten Berge".

In Nepal befinden sich acht der zehn höchsten Gipfel der Welt. Daher zieht das Land im Frühjahr, wenn die Temperaturen milder sind und der für den Himalaya typische Wind nicht so stark weht, hunderte Bergsteiger aus aller Welt an. Dieses Jahr hat Nepal mehr als tausend Genehmigungen für das Erklimmen von Himalaya-Gipfeln erteilt, darunter 44 für den Kangchendzönga.

In der diesjährigen Bergsteigesaison, die sich gerade ihrem Ende neigt, starben mindestens zwölf Bergsteiger auf dem Mount Everest. Fünf weitere werden seit ihrer Tour auf den höchsten Berg der Welt vermisst. Im April starb außerdem der aus Nordirland stammende Bergsteiger Noel Hanna im Alter von 56 Jahren auf dem Annapurna, dem zehnthöchsten Berg der Welt.

P.Mathieu--JdB