Journal De Bruxelles - Prozess nach Raubüberfällen auf ältere Menschen mit zwei Toten in Berlin begonnen

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Prozess nach Raubüberfällen auf ältere Menschen mit zwei Toten in Berlin begonnen
Prozess nach Raubüberfällen auf ältere Menschen mit zwei Toten in Berlin begonnen / Foto: INA FASSBENDER, - - AFP/Archiv

Prozess nach Raubüberfällen auf ältere Menschen mit zwei Toten in Berlin begonnen

Nach einer Serie von Raubüberfällen auf ältere Menschen mit zwei Toten hat vor dem Berliner Landgericht der Prozess gegen fünf Mitglieder einer Bande begonnen. Der am Dienstag verlesenen Anklage zufolge geht es um sechs Überfälle mit unterschiedlicher Tatbeteiligung der Beschuldigten. Dabei starben eine 67-Jährige und ein 83-Jähriger, weshalb die Staatsanwaltschaft der Frau und den vier Männer auch Mord vorwirft.

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Drei der Männer - 22, 23 und 38 alt - sollen sich im Sommer 2022 mit weiteren unbekannten Tätern zusammengeschlossen haben, um in Berlin und andernorts ältere Menschen in ihren Wohnung auszurauben. Laut Anklage nahmen sie dabei bewusst in Kauf, dass die Überfallenen aufgrund der geplanten Fesselung und Knebelung sowie wegen der damit verbundenen Atemprobleme sterben könnten.

Nicht alle drei waren demnach an allen sechs Überfällen beteiligt. Es schlossen sich verschiedene Mittäter an, in einem Fall auch die beiden Mitangeklagten - die 35-jährige Frau eines Hauptbeschuldigten und ein 34 Jahre alter Mann. Die Staatsanwaltschaft wirft den fünf Angeklagten zahlreiche Delikte vor - Mord, besonders schweren Raub, gefährliche Körperverletzung und erpresserischen Menschenraub.

Alle fünf sollen mit weiteren Tätern im August 2022 in Annaburg in Sachsen-Anhalt eine 67-jährige Rentnerin überfallen haben. Der Anklagebehörde zufolge verschafften sie sich unter dem Vorwand, nach einer Anschrift zu suchen, Zutritt zu ihrem Haus, wo sie die Frau überrumpelten und fesselten. Einer der Täter soll die Geschädigte zudem gewürgt haben, an den Folgen starb die Frau noch vor Ort. Anschließend durchsuchte die Bande das Haus, stahl Bargeld, drei goldene Ringe und eine Schleifmaschine mit vier Akkus.

Vermutlich am nächsten Tag sollen sich die Hauptangeklagten mit weiteren Mittätern ebenfalls unter einem Vorwand Zutritt zur Wohnung eines 83-Jährigen im Märkischen Viertel in Berlin verschafft haben. Den Mann schlugen, fesselten und knebelten sie. Er starb entweder noch während des Überfalls oder kurze Zeit später.

Die anderen vier Überfälle ereigneten sich ebenfalls in Berlin. Die Angeklagten wollten sich am Dienstag nicht zu den Vorwürfen äußern. Die Verteidiger der Frau und von drei Männern beantragten, das Verfahren auszusetzen. Die ihnen zur Verfügung stehenden Gerichtsakten seien nicht vollständig, zudem seien Unterlagen zu spät übermittelt worden, erklärten sie.

Die Strafkammer will bis zum nächsten Verhandlungstermin über den Antrag entscheiden. Insgesamt wurden bislang 50 weitere Termine bis Mitte November angesetzt.

H.Raes--JdB