Journal De Bruxelles - Zugverkehr auf Unglücksstrecke in Griechenland läuft wieder an

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Zugverkehr auf Unglücksstrecke in Griechenland läuft wieder an
Zugverkehr auf Unglücksstrecke in Griechenland läuft wieder an / Foto: Louisa GOULIAMAKI - AFP

Zugverkehr auf Unglücksstrecke in Griechenland läuft wieder an

Fünf Wochen nach dem schweren Zugunglück in Griechenland mit 57 Toten ist der Zugverkehr auf der Unglücksstrecke wieder angelaufen. Auf der Strecke zwischen Athen und der zweitgrößten Stadt Thessaloniki fuhr am Montag ein erster Zug von der Hauptstadt nach Kalambaka. An Bord waren Verkehrsminister Giorgos Gerapetritis, der Chef des Schienennetzbetreibers OSE und Vertreter der privatisierten Bahngesellschaft Hellenic Train.

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Gerapetritis sagte vor Journalisten, die Regierung sehe es als ihre "Pflicht" an, für einen "modernen Bahnverkehr" zu sorgen, der alle Erwartungen erfülle. "Aber es ist auch eine Schuld, wir sind es den Opfern dieses tragischen Unglücks schuldig", fügte er hinzu.

Auf der Bahnstrecke zwischen Athen und Thessaloniki waren in der Nacht zum 28. Februar ein Personenzug mit mehr als 350 Menschen an Bord und ein auf demselben Gleis entgegenkommender Güterzug frontal zusammengestoßen. 57 Menschen kamen ums Leben. Nach dem Unglück hatte die griechische Regierung den Bahnverkehr im ganzen Land ausgesetzt. Vor knapp zwei Wochen wurden erste Strecken wieder in Betrieb genommen. Nun lief auch der Verkehr auf der Unglücksstrecke wieder an.

Das schwerste Zugunglück in der Geschichte des Landes hatte ein Schlaglicht auf die chronischen Mängel in Griechenlands Schienenverkehr geworfen. Viele Griechen machen die Regierung für den schlechten Zustand des Bahnnetzes und damit auch für die Katastrophe verantwortlich. In Athen und anderen Städten kam es immer wieder zu teils gewaltsamen Massenprotesten.

OSE-Chef Panagiotis Terezakis sagte am Montag, die Modernisierung des griechischen Schienennetzes sei ein langfristiges Unterfangen. "Diese chronischen Mängel können nicht über Nacht behoben werden. Das braucht Zeit", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Einige Sicherheitsvorkehrungen wurden jedoch schon getroffen: Die Züge fahren langsamer, es fahren weniger Züge und an jedem Bahnhof müssen immer zwei Vorsteher und zwei Techniker im Dienst sein.

W.Dupont--JdB